Benefizkonzert am 18. Oktober 2024, 19.00 Uhr

·      Anlass: 165ster Todestag von Louis Spohr 22. Oktober 1859

·      Ständesaal des LWV Hessen, Ständeplatz 6 – 10, 34117 Kassel

Zum Benefizkonzert zu Ehren Louis Spohrs 165sten Todestages haben wir drei junge Menschen eingeladen. Mit dem Konzert wollen wir an Spohrs musikpädagogische Arbeit und an seine umfassende Konzerttätigkeit erinnern. Mit seiner ersten Frau Dorette Scheidler, einer ausgezeichneten Harfenistin, die er 1806 in Gotha ehelichte, bereiste Louis Spohr Deutschland und Europa.

Wir haben die an der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“studierende Serbin Valentina Krempatic eingeladen mit Gitarrenklängen daran zu erinnern. Dorette starb 1834. Spohr ehelichte 1836 in Kassel die Pianistin Marianne Pfeifer und setzte mit ihr seine Konzertreisen fort.

Nach einer kleinen Pause werden der zwölfjährige aus Zürich stammende Geiger Eduardo Garcia und seine 16jährige Schwester Caterina Garcia an das Duo Louis Spohr / Marianne Pfeifer erinnern. Das Rondoletto, das Caterina Garcia im Laufe des Konzertabends interpretiert, schrieb Spohr für seine Ehefrau Marianne im Jahre 1848.

Die junge Pianistin Catarina Garcia fiel beim Internationalen Louis Spohr-Festival 2023 durch ihr besonderes Talent auf und erhielt als jüngste Teilnehmerin einen Sonderpreis, der vom Irma und Karl Jansa Musikfondsbereitgestellt wurde.

„Louis Spohr bildete insgesamt über 200 Schülerinnen und Schüler aus, über 150 davon in Kassel. Er erteilte begabten Schülern, die sich sein Honorar nicht leisten konnten selbstverständlich auch kostenlosen Unterricht. Seine Schülerinnen und Schüler, kamen aus fast ganz Europa, ja sogar aus den USA zu ihm nach Kassel. Aufgrund seiner zahlreichen Aktivitäten konnte er sie nicht nur auf verschiedenen Positionen im Hoforchester einsetzen, sondern sie auch in Laienorchestern musizieren oder diese leiten, in Chören singen oder in Kammermusikvereinigungen musizieren lassen. Gleichzeitig schärfte das Vorbild ihres Lehrers das Bewusstsein der jungen Musiker und Musikerinnen für die Würde und Autonomie ihres Berufsstandes.

Wenn in der Avery Fisher Hall in New York die New Yorker Philharmoniker ein Konzert geben, wenn der Milwaukee Liederkranz im US-Bundesstaat Wisconsin sein jährliches Frühlingskonzert gibt, oder wenn irgendwo in Finnland die Nationalhymne erklingt, so gehen all diese musikalischen Ereignisse auf Schüler Louis Spohrs zurück.“ (Nach Spohr Schriften Nr. 1: Louis Spohr und die Musikpädagogik von Wolfram Boder)

„Unter dem Gesang eines von Spohr selbst komponierten Frauenchors trug man [am 25. Oktober 1859] den Sarg aus dem Gartenhaus, welches der Meister bewohnte, zu dem außerhalb des Gartens harrenden Trauerwagen, und nun bewegte sich der Zug in folgender Ordnung durch die Stadt dem Friedhof zu:

1) Zwei Trauermarschälle. 2) Sämmtliche Mitglieder des kurfürstlichen Hof-Orchesters. 3) Die Prediger. 4) Zwei Trauermarschälle. 5) Der mit Pferden bespannte Trauerwagen, welchem die ältesten Mitglieder des Hoftheaters folgten, auf weißem Atlaskissen einen goldenen Lorbeerkranz mit einem Dirigentenstab aus Elfenbein und Gold und die dem Verewigten verliehenen Orden tragend. 6) Die Familienmitglieder des Verstorbenen, unter denen sich die zwei noch lebenden Brüder desselben befanden. 7) Ein Trauermarschall. 8) Sämmtliche Mitglieder des kurfürstlichen Hoftheaters, an der Spitze der Hoftheaterintendant, Hofmarschall v. Heeringen. 10) Die anwesenden fremden Künstler und die Schüler des verewigten Meisters, von denen wir Hofkapellmeister Jean J. Bott aus Meinigen, Kammermusikus Kömpel, Kapellmeister Wehner aus Hannover, Musikdirektor Grimm aus Göttingen und Musikdirektor Böhme aus Dortrecht erwähnen. 11) Ein Trauermarschall. 12) Die Mitglieder der kasseler Gesangvereine. 14) Diejenigen Personen, welche sich außerdem betheiligten, und die zahllose Menge lieferten den Beweis, welche die Theilnahme das schmerzliche Ereignis bei allen Gebildeten in Kassel fand. 15) Ein Trauermarschall. 16) Der mit acht Isabellen bespannte Staatswagen des Kurfürsten, sowie eine lange Reihe sonstiger Wagen. Der König von Hannover hatte zwei Palmzweige, die Königin von Hannover einen Lorbeerkranz geschickt …“

(Ilustrirte Zeitung; No. 854 vom 12. November 1859 XXXIII. Band. S. 309 in der seinerzeitigen Rechtschreibung)

Ein Trauerzug, der heute einem Staatsbegräbnis zur Ehre gereicht hätte.

Der Ehrenbürger Louis Spohr liegt im Mausoleum auf dem Hauptfriedhof in einem Ehrengrab der Stadt Kassel.

ViSdPG